Weder Moskau noch Rom, immer noch Countryside Khao Yai. Der Khao Yai Golf Club hätte den Namen "roter Platz" allerdings verdient, das wäre dann der vierte Name und die dritte Umbenennung. Der von Jack Nicklaus designte Kurs hieß ursprünglich mal Mission Hills und hatte ein großes Hotel zwischen Loch 1 und 10. Jetzt steht da seit Jahren nur noch eine Ruine. Der neue Investor hat die Ruine stehen lassen, ein provisorisches Clubhaus gebaut und rund um die Fairways alles abgeholzt, um dort ein paar Häuser zu bauen. Das sah vor 2 Jahren nicht schön aus und machte den Platz unattraktiv. Die Pläne wurden anscheinend wieder aufgegeben, links und rechts der Bahnen ist alles wieder zugewuchert und jetzt ist er wieder sehenswert, fast malerisch zwischen den Bergen. Nun nennt ihn der neue Besitzer halt Khao Yai Golf Club, bietet mit THB 750 ein sehr attraktives Wochentag-Greenfee an und schon macht es wieder Spaß, hier zu spielen.
Die Flamboyant-Bäume am Rande der Fairways und der tiefrote Bunkersand prägen die Farbgebung. Herrlich, auch wenn man mal nicht so perfekt aus dem Hindernis rauskommt. Am Ende bleibt eine entspannte Runde mit einem vernünftigen Score und die Hoffnung, dass jetzt kontinuierlich gepflegt wird. Dieses wieder erwachte golferische Highlight muss erhalten bleiben.
Die Runde vergeht schnell und so bleibt nachmittags viel Zeit für Pool und Afternoon Tea mit Häppchen, spendiert vom Hotel. Wir starten am frühen Abend zum "Palio", ein Shopping-Paradies der etwas anderen Art. Angelegt wie eine italienische Stadt mit Piazzas, Gässchen und kleinen Souvenirgeschäften zeigt sich hier wirklich so was wie mediterranes Flair. Überhaupt ist die Region Khao Yai eine Mischung aus Western location und Italien. Das zeigt sich an der Architektur und der gastronomischen Auswahl (viele Steakhäuser und Pizzerias). Auch findet man in einem kleine Neben-Tal ein etabliertes Weingut - PB Valley. Für die Thais ist das am Wochenende genau die exotische Mischung, die sie anspricht. Wenn sie nicht gerade telefonieren - Thais telefonieren immer, egal ob auf dem Moped, auf dem Klo oder auf dem Golfplatz (Caddie und Spieler!).
Annette drängt noch auf einen weiteren Besuch des 20 km entfernten "Premium Outlet" und so hängen wir den einfach noch dran. Erfolgreich ersteht sie zwei Hemden, der Kaufrausch ist halbwegs befriedigt. Anbei ein Bild von Annettes Lieblingsshop, das "Warehouse". So viele Textilien auf so wenig Quadratmetern gibt es in keinem anderen Laden. Bei Karstadt gibt´s quantitativ auch nicht mehr...
Auf dem Rückweg suchen wir uns noch eine Garküche, im Dorf, diesmal auf der anderen Seite der Straße, bekommen wir lecker "khao Ped", Bier und Sprite für THB 142. Ein gelungener Tag geht zu Ende.